
Cloud-Migration in der Praxis: 5 Schritte zum Erfolg
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Die Cloud ist heute die Basis moderner IT. Unternehmen migrieren ihre Systeme, um agiler, innovativer und kosteneffizienter zu agieren. Laut „CloudReport 2025“ von Bitkom nutzen bereits 9 von 10 Unternehmen Cloud-Anwendungen – in fünf Jahren werden es alle sein. Doch der Weg in die Cloud birgt einige Herausforderungen.
Wer strukturiert vorgeht und die Migration strategisch vorbereitet, kann diese Hürden überwinden und profitiert langfristig von diesem Schritt. Dieser Ratgeber zeigt Unternehmen in fünf praxisnahen Schritten, wie sie ihre Cloud-Migration erfolgreich angehen und sich optimal für die Zukunft aufstellen.
Was ist Cloud-Migration?
Cloud-Migration bezeichnet den Prozess, IT-Ressourcen aus lokalen Rechenzentren oder aus einer bestehenden Cloud in eine andere Cloud-Umgebung zu übertragen. Das können
- Daten,
- Anwendungen oder
- komplette Infrastrukturen sein.
Ziel ist es, die Flexibilität, Skalierbarkeit und Innovationsgeschwindigkeit moderner Cloud-Plattformen zu nutzen. Eine genauere Erklärung der Vorteile der Migration in die Cloud finden Sie im Abschnitt „Vorteile einer durchdachten Cloud-Migration“.
Doch bei Cloud-Migration geht es nicht nur darum, die Betriebsumgebung zu wechseln, sondern oft auch um eine grundlegende Modernisierung der IT-Landschaft sowie um strukturelle Veränderungen innerhalb der Organisation, etwa durch den Einsatz von Microservices oder Managed Services.
Eine Cloud-Migration lohnt sich besonders für Unternehmen, die ihre IT nicht mehr selbst betreiben wollen oder können – sei es aus Kapazitätsgründen oder wegen des Fachkräftemangels. Auch wer schnell auf neue Marktanforderungen reagieren muss oder moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) nutzen will, profitiert von der Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud.
In Workshops und Analysen schaffen wir ein gemeinsames Verständnis Ihrer IT-Landschaft und Migrationsoptionen. Cloud-Readiness-Checks helfen den Bestand zu ermitteln und den effizientesten Migrationspfad zu definieren, während über DevOps-Workshops und -Schulungen das Team an die neuen Gegebenheiten vorbereitet werden kann.
Auf Basis der Analyseergebnisse erstellen wir eine maßgeschneiderte Migrationsstrategie. Diese überprüfen wir in einem Proof of Concept, indem wir eine sichere Landing Zone einrichten und ein erstes Minimal Viable Product (MVP) umsetzen. So stellen wir sicher, dass die gewählte Lösung technisch und organisatorisch tragfähig ist.
Die Workloads werden strukturiert und sicher in die Cloud überführt. Wir sorgen für einen reibungslosen Übergang, bauen die Infrastruktur gezielt auf und konfigurieren das Managementsystem.
Nach der Migration erfolgt eine umfassende Dokumentation und Optimierung. Weitere Anwendungen werden migriert, die Cloud skaliert und in einem Abschluss-Workshop nächste Schritte definiert. Im Anschluss begleiten wir Sie aktiv in der sogenannten Hypercare-Phase: Wir betreiben Ihre Cloud-Umgebung gemeinsam mit Ihnen weiter, unterstützen bei Rückfragen und vertiefen das Know-how für einen reibungslosen Übergang in den Regelbetrieb.
Migrationsformen im Überblick
Abhängig von Ihren Geschäftszielen und der technischen Ausgangssituation im Unternehmen kommen unterschiedliche Migrationsansätze in Frage. Sie unterscheiden sich vor allem im Aufwand, im Grad der Anpassung und im langfristigen Nutzen. Ein Überblick:
Rehosting (Lift & Shift)
Diese Strategie liefert den schnellsten Weg in die Cloud, da Systeme und Anwendungen nahezu ohne Änderung migriert werden. Das ist ideal für Unternehmen, die keine Kapazitäten für eine große Umstellung haben. Allerdings sind nachträglich oft noch Optimierungen vorzunehmen.
Replatforming
Beim Replatforming werden Anwendungen mit gezielten Anpassungen in die Cloud verlagert, um bestimmte Vorteile – etwa eine bessere Skalierbarkeit oder Performance – zu nutzen, ohne die bestehende Architektur grundlegend umzubauen. Diese Cloud-Strategie bildet den Mittelweg zwischen einem reinen „Lift & Shift“-Ansatz, bei dem alles unverändert bleibt, und einem umfassenden Refactoring, bei dem die Anwendung komplett neu entwickelt wird.
Refactoring
Beim Refactoring werden Anwendungen neu entwickelt oder grundlegend modifiziert, um die Vorteile der Cloud voll auszuschöpfen, zum Beispiel für Microservices oder serverlose Architekturen.
Rebuilding
Bei dieser Strategie werden bestehende Anwendungen nicht einfach verschoben oder angepasst, sondern mit modernen Cloud-Technologien und Cloud-Architekturen komplett neu entwickelt. Dies ist die aufwändigste und somit auch teuerste Form der Migration, die jedoch oft die größten langfristigen Vorteile in Bezug auf Leistung, Flexibilität und Zukunftssicherheit bietet.
Replacing
Das Replacing besteht darin, veraltete Anwendungen durch neue, cloudbasierte Lösungen zu ersetzen.
Cloud-Modelle im Vergleich
Ebenso entscheidend wie das „Wie“ ist die Frage nach dem „Wohin“ bei der Cloud-Migration. Denn das gewählte Cloud-Modell wirkt sich direkt darauf aus, wie sicher, skalierbar und kontrollierbar Ihre IT-Umgebung ist. Jedes Modell bringt eigene Chancen, aber auch Verantwortlichkeiten mit sich – und nicht jedes Modell ist für jede Organisation gleich gut geeignet.
Public Cloud
In der Public Cloud, betrieben und gewartet von einem Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS) oder Microsoft Azure nutzen Sie IT-Ressourcen gemeinsam mit anderen Kunden über das Internet. Hier profitieren Sie von hoher Automatisierung, Pay-per-Use- oder Pay-as-you-go-Modellen und nahezu unendlicher Skalierbarkeit.
Fokus: Schnelligkeit, Innovation, geringe Betriebslast
Trade-off: Wenig Kontrolle über Datenhaltung und Systemarchitektur
Ideal für alle, die...
-
Schnell wachsen wollen
-
Flexibel neue Services nutzen möchten
-
Nur zahlen wollen, was sie auch wirklich nutzen
Hybrid Cloud
Die Hybrid Cloud kombiniert Public- und Private-Cloud-Strukturen und ist eine der beliebtesten Cloud-Modelle. Neue, cloudnative Anwendungen werden in der Cloud betrieben, während ältere Applikationen im Rechenzentrum bleiben. Zwischen beidem besteht eine gesicherte Verbindung, zum Beispiel über VPN oder Direct Connect.
Beispiel: Ein Maschinenbauunternehmen betreibt sein ERP-System lokal, nutzt aber Amazon S3 zur externen Datensicherung und für KI-gestützte Datenanalysen.
Fokus: Schrittweise Transformation, Legacy-Integration, Compliance
Trade-off: Höhere Komplexität in Architektur und Management
Ideal für alle, die...
-
Schritt für Schritt in die Cloud migrieren möchten
-
Bestehende Systeme behalten wollen
-
Gleichzeitig neue Anwendungen in der Cloud nutzen
Private Cloud
Die Private Cloud wird exklusiv für ein Unternehmen betrieben, entweder im eigenen Rechenzentrum oder bei einem spezialisierten Anbieter. Hier stehen Datensouveränität, Compliance und individuelle Anpassbarkeit im Mittelpunkt. Das Modell kommt in der Praxis allerdings sehr selten vor.
Beispiel: Ein Krankenhaus speichert hochsensible Patientendaten in einer eigenen VMware-Cloud im internen Rechenzentrum, um Datenschutz und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
Fokus: Sicherheit, Kontrolle, individuelle Architektur
Trade-off: Hoher Betriebsaufwand, hohe Verantwortung, begrenzte Skalierung
Ideal für alle, die...
-
Volle Kontrolle über Ihre Daten behalten wollen
-
Strenge Datenschutz- bzw. Compliance-Vorgaben erfüllen müssen
-
Alles lieber in der eigenen Hand behalten
-
Eine stabile, vorhersehbare Auslastung und hohe Performance benötigen
Vorteile einer durchdachten Cloud-Migration
Eine sorgfältig geplante Cloud-Migration ist mehr als nur ein technischer Umzug: Sie ist ein strategisches Transformationsprojekt für jedes Unternehmen. Stellen Sie frühzeitig die richtigen Weichen, um nachhaltige Mehrwerte für Ihre IT, Ihr Business und Ihre Kundschaft zu schaffen.
Hier die wichtigsten Vorteile im Überblick:
Schnellere Produktentwicklung
Cloud-Plattformen bieten zeitgemäße Entwicklungswerkzeuge, CI/CD-Pipelines und Self-Service-Infrastrukturen. Dadurch werden Entwicklungszyklen deutlich reduziert. Teams können innerhalb von Minuten neue Umgebungen aufsetzen, Testautomatisierungen integrieren und neue Releases flexibel ausrollen. Das steigert die Innovationsgeschwindigkeit und reduziert die Time-to-Market. So verkürzt sich der Weg von der Idee bis zum fertigen Produkt erheblich. Das ist in dynamischen Märkten ein klarer Vorteil.
Effizientere Ressourcennutzung
In klassischen Rechenzentren müssen Unternehmen in der Regel mehr IT-Kapazitäten vorhalten als nötig, um für Lastspitzen gerüstet zu sein. Der Preis dafür? Hohe monatliche Fixkosten. In der Cloud können Ressourcen dagegen flexibel angepasst werden. Sie wachsen automatisch mit dem Bedarf und lassen sich ebenso einfach wieder verringern. In der Regel wird nach dem Pay-per-Use-Prinzip abgerechnet. Das heißt: Sie bezahlen nur das, was Sie auch tatsächlich nutzen.
Für planbare Workloads gibt es auch günstigere Optionen, zum Beispiel Reserved Instances. Dabei verpflichten Sie sich, bestimmte Rechenkapazitäten für einige Jahre zu reservieren und erhalten dafür einen deutlichen Rabatt gegenüber dem On-Demand-Modell. Tools wie Tagging, Monitoring und rollenbasiertes Zugriffsmanagement helfen zusätzlich dabei, Kosten transparent zu erfassen und gezielt zu steuern – ganz im Sinne der FinOps-Methodik.
Höhere Sicherheit
Cloud-Anbieter stellen zahlreiche Sicherheitsfunktionen bereit, die sich zentral steuern und automatisieren lassen. Dazu gehören rollenbasierte Zugriffskontrollen, die Verschlüsselung von Daten im Ruhezustand und während der Übertragung sowie automatische Prüfungen auf Compliance-Vorgaben. Mithilfe von Technologien wie Infrastructure-as-Code (IaC) und Richtlinien lassen sich Sicherheitsregeln über alle Umgebungen hinweg einheitlich anwenden. Das erhöht nicht nur das Sicherheitsniveau, sondern vereinfacht auch Audits und den Nachweis regulatorischer Anforderungen.
Zukunftsfähigkeit und Skalierbarkeit der IT
Cloud-Infrastrukturen passen sich flexibel an neue Anforderungen an, etwa wenn mehr Nutzende hinzukommen, neue Märkte erschlossen werden oder moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) oder das „Internet of Things“ (IoT) integriert werden sollen. Dadurch können Unternehmen schneller neue Ideen testen, digital wachsen und ihre IT schrittweise modernisieren. Klassische Herausforderungen wie die Erneuerung von Hardware oder manuelle Updates entfallen: In der Cloud laufen Kapazitätsanpassungen, Sicherheitsupdates und Wartung automatisch im Hintergrund, so dass keine aufwendigen Eingriffe vor Ort erforderlich sind.

Gemeinsam entwickeln wir Ihre individuelle Migrationsstrategie: strukturiert, technologieoffen und zukunftsfähig. Nutzen Sie die kostenlose Erstberatung durch unsere Cloud-Experten.
Die häufigsten Herausforderungen – und wie Unternehmen sie meistern
Eine Cloud-Migration stellt nicht nur die IT auf den Kopf, sie bringt Bewegung ins gesamte Unternehmen. Prozesse, Rollen und Zuständigkeiten verändern sich spürbar. Nach einer McKinsey-Studie zu den Chancen von Cloud-Migration bleiben 38 Prozent der Cloud-Migrationsprojekte hinter dem Zeitplan zurück und 75 Prozent überschreiten das geplante Budget. Ohne eine durchdachte, ganzheitliche Strategie drohen technische Hürden, organisatorische Reibungsverluste und Unsicherheiten im Team, die den Erfolg ausbremsen können.
Die folgenden Herausforderungen treten besonders häufig auf, lassen sich mit den richtigen Maßnahmen aber in den Griff bekommen:
Technische Komplexität und Anbieter-Vielfalt
Die Auswahl an Cloud-Plattformen wie AWS, Azure oder dem europäischen Anbieter StackIT ist groß. Hinzu kommt eine Vielzahl an Tools, Architekturen und Partnern. Ohne ein klares Zielbild besteht die Gefahr, dass Ihre IT-Landschaft fragmentiert wird und Medienbrüche oder Redundanzen entstehen.
Entwickeln Sie frühzeitig ein Zielarchitektur- und Integrationskonzept. Dieses sollte Schnittstellen, Betriebsmodelle und Kompatibilitäten über verschiedene Plattformen hinweg berücksichtigen, insbesondere bei Multi-Cloud-Strategien. Nutzen Sie etablierte Standards wie API-Gateways, einheitliches Tagging und zentrale Governance-Vorgaben.
Sicherheit und Compliance
Cloud-Lösungen bieten viele Sicherheitsfunktionen, aber die Verantwortung für Datenschutz und Compliance bleibt in weiten Teilen beim Unternehmen. Wer diese Aspekte erst spät berücksichtigt, riskiert kostspielige Nachbesserungen.
Integrieren Sie Cloud-Security- und Compliance-Anforderungen bereits in der Migrationsplanung („Security by Design“). Setzen Sie auf rollenbasierte Zugriffskontrollen, Datenverschlüsselung, Audit-Logging und automatisierte Richtlinienprüfung. Nutzen Sie Tools wie Azure Policy, AWS Config oder zentrale Identity-Lösungen, um Standards durchgängig umzusetzen.
Abhängigkeiten von Legacy-Systemen
Viele Unternehmen betreiben noch Altanwendungen, die schwer zu migrieren sind, zum Beispiel aufgrund spezieller Hardware, veralteter Schnittstellen oder fehlender Dokumentation.
Altsysteme können entweder migriert oder im bestehenden Zustand belassen werden. Um fundiert entscheiden zu können und alle Abhängigkeiten zu erfassen, ist eine Explorationsphase empfehlenswert. Dabei wird die IT-Landschaft inventarisiert und Abhängigkeiten werden systematisch identifiziert. Auf dieser Basis kann eine belastbare Migrations-Roadmap erstellt werden.
Passen Sie Ihre Organisationsstruktur und Prozesse frühzeitig an die neuen Rahmenbedingungen an. Holen Sie alle mit ins Boot: Definieren Sie klare Verantwortlichkeiten, etablieren Sie eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit und schaffen Sie Transparenz über Rollen und Zuständigkeiten. Auch neue KPIs für Cloud-Nutzung und -Kosten sollten eingeführt werden.
Unsicherheiten bei Mitarbeitenden
Ein Wechsel in die Cloud bedeutet für viele Mitarbeitende eine grundlegende Veränderung. Es entstehen Fragen zur eigenen Rolle, zum Umgang mit neuen Technologien oder zur Sicherheit des Arbeitsplatzes.
Kommunizieren Sie offen und frühzeitig, was sich in Ihrem Unternehmen verändert und warum. Binden Sie Ihre Teams aktiv in den Change-Prozess ein. Investieren Sie in Weiterbildungen, interne Schulungsreihen und Mentoring-Formate. Fördern Sie den Austausch über Cloud-Communities oder Pilotprojekte, um Akzeptanz und Vertrauen in die Cloud-Migration zu stärken.
Die 5-Schritte-Roadmap zur erfolgreichen Cloud-Migration
Jetzt stellt sich die entscheidende Frage: Wie gelingt der Weg in die Cloud konkret? Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem strukturierten Fahrplan. Mit der nachfolgenden 5-Schritte-Roadmap schaffen Sie eine belastbare Grundlage für eine nachhaltige Migration in die Cloud:
1. Bestandsaufnahme und Bewertung durchführen
Zu Beginn der Cloud-Migration steht eine umfassende Analyse der bestehenden IT-Infrastruktur. Dabei werden
- Hardware,
- Software,
- Netzwerke,
- Datenbanken und
- Anwendungen
systematisch erfasst und hinsichtlich ihrer Cloud-Tauglichkeit bewertet. Besonders wichtig ist die Durchführung eines Cloud-Readiness-Checks, um zu entscheiden, welche Systeme übernommen, angepasst oder ersetzt werden sollten. Auch technische Abhängigkeiten müssen identifiziert werden, um Ausfälle oder Integrationsprobleme zu vermeiden. Die Ergebnisse dieser Analyse bilden die Grundlage für Ihre weitere Planung und die Auswahl des passenden Cloud-Modells (Public, Private oder Hybrid).
2. Klare Ziele definieren
Nach der Analyse sollten Sie genau festlegen, was sie mit der Cloud-Migration erreichen möchten. Typische Ziele sind Kostenoptimierung, bessere Skalierbarkeit, höhere Sicherheit oder der Zugang zu neuen Technologien wie KI oder Big Data. Diese Ziele müssen konkret, messbar und priorisiert sein, um Fortschritte bewerten und Ressourcen gezielt einsetzen zu können.
Zusätzlich sollten Sie klären, ob neues Know-how benötigt wird, beispielsweise durch Schulungen oder externe Unterstützung und wie die IT-Teams auf die neue Umgebung vorbereitet werden.
3. Passende Migrationsstrategie auswählen
Je nach Anwendung und Zielsetzung wird nun entschieden, welche Migrationsstrategie zum Einsatz kommt. Möglich sind:
- Rehosting (direkte Übernahme),
- Replatforming (moderate Anpassung),
- Rebuilding (umfangreiche Anpassung oder komplette Neuentwicklung),
- oder Replacing (Ablösung durch neue Cloud-Anwendungen).
Die Auswahl sollte individuell erfolgen, denn nicht jede Anwendung braucht denselben Aufwand. In der Praxis bewährt sich häufig eine Kombination dieser Ansätze, abgestimmt auf Nutzen, Komplexität und Kosten.
4. Proof of Concept durchführen
Ein Proof of Concept (PoC) hilft Ihnen dabei, die geplante Migration mit einer oder mehreren Anwendungen im kleinen Maßstab zu testen. So können technische und organisatorische Abläufe unter realen Bedingungen erprobt und optimiert werden. Gleichzeitig macht der PoC die Vorteile der Cloud für interne Stakeholder greifbar und hilft, Akzeptanz und Wissen im Unternehmen aufzubauen. Auch Sicherheits- und Governance-Konzepte können hier validiert und die Skalierbarkeit der gewählten Lösung überprüft werden, bevor der große Rollout startet.
5. Migration und laufende Optimierung
Nach erfolgreichem PoC beginnt die eigentliche Migration. Diese erfolgt idealerweise schrittweise: Zuerst sind die weniger kritischen Systeme dran, dann kommen die zentralen Business-Anwendungen. Ein strukturierter Ablauf, Datensicherung und realitätsnahe Testumgebungen sorgen dabei für Stabilität und geringe Ausfallzeiten.
Nach der Migration ist die Arbeit jedoch noch nicht getan: Laufende Überwachung, Performance-Optimierung und regelmäßige Wartung sind entscheidend für den langfristigen Erfolg. Zudem sollten neue Anforderungen und Skalierungsmöglichkeiten kontinuierlich integriert werden, zum Beispiel mit einem DevOps-Ansatz, der Betrieb und Entwicklung eng verzahnt.
Cloud-Migration messen: Erfolgskriterien & KPIs
Wie lässt sich der Erfolg einer Cloud-Migration objektiv bewerten? Klar ist: Wenn ein System ohne Ausfall migriert wurde und anschließend stabil läuft, ist das schon mal ein gutes Zeichen. Für eine fundierte Bewertung – besonders im laufenden Betrieb – braucht es jedoch mehr: nämlich klare KPIs, die sowohl technische als auch geschäftliche Ziele abbilden.
Viele Unternehmen messen den Erfolg primär anhand von IT-Kennzahlen. Dabei steckt laut einer McKinsey-Studie zum Stand von Cloud Computing in Europa der größte potenzielle Mehrwert der Cloud in Effizienzgewinnen in den Geschäftsprozessen und in Umsatzsteigerungen.
KPI | Einheit |
---|---|
Time-to-Market | Durchschnittliche Zeit bis zur Bereitstellung neuer Funktionen (z. B. Release-Zeit, Anzahl produktiver Deployments pro Monat) |
Betriebseffizienz & Auslastung | CPU-/Speicher-Auslastung, Kosten pro Workload oder Right-Sizing-Quoten |
Stabilität & Wiederherstellungsfähigkeit | DevOps-Kennzahlen wie Mean-Time-to-Recover (MTTR) oder Fehlerrate nach Releases, um Reaktionszeit und Systemstabilität zu messen |
Sicherheit & Compliance | Anzahl identifizierter Schwachstellen, Behebungszeiten, Erfüllungsgrad von Standards (z. B. ISO 27001, DSGVO) |
Skalierbarkeit & Flexibilität | Zeit bis zur Skalierung bei Lastspitzen, Serviceverfügbarkeit in Peak-Zeiten |
Fehlertoleranz im Betrieb | Zahl und Auswirkung von Fehlern nach Migration oder Release – wichtig zur Bewertung der Robustheit des Zielsystems |
Praxisbeispiel für eine erfolgreiche Migration in die Cloud
Wie eine Cloud-Migration den Weg zu einer skalierbaren, automatisierten Datenplattform ebnet, zeigt das Projekt mit der Digikoo GmbH, einem Unternehmen der E.ON-Gruppe.
Ausgangslage
Digikoo unterstützt Kommunen bei der digitalen Energiewende. Um große Mengen Geo-Daten effizient zu nutzen, sollte eine moderne Datenplattform in der Cloud aufgebaut werden.
Herausforderung
Die vorhandenen Daten lagen in sehr unterschiedlichen Formaten vor und mussten manuell verarbeitet werden – ein Prozess, der sehr zeitintensiv und fehleranfällig war. Gleichzeitig waren hohe Anforderungen an Datenqualität, Skalierbarkeit und Zugriffssteuerung zu erfüllen.
Lösung
Im Rahmen der Cloud Migration entwickelte MaibornWolff eine leistungsstarke Plattform auf Microsoft Azure mit Snowflake, dbt, Apache Airflow und GenAI:
- Automatisierter Datenimport und -aufbereitung
- Skalierbare Architektur für wachsende Datenmengen
- Schulung des Digikoo-Teams für den eigenständigen Betrieb
Learnings:
- Flexible Datenpipelines sind bei heterogenen Quellen unerlässlich
- Automatisierung mit GenAI steigert Effizienz und Datenqualität
- Nachhaltiger Erfolg durch frühzeitigen Wissenstransfer
Lesen Sie die Case Study von Digikoo

Wir begleiten Sie Schritt für Schritt: von der Bestandsaufnahme über Proof of Concept bis zur produktiven Migration. Gemeinsam entwickeln wir eine Strategie, die zu Ihren Geschäftsanforderungen passt – sicher, skalierbar und zukunftsfähig. Nutzen Sie unsere kostenlose Erstberatung durch erfahrene Cloud-Spezialisten.
Fazit: Der strategische Weg in die Cloud
Cloud-Migration ist eine Chance, IT flexibel, effizient und zukunftsfähig aufzustellen. Wer frühzeitig klare Ziele definiert, die passende Migrationsstrategie und das richtige Cloud-Modell wählt, legt den Grundstein für langfristigen Erfolg. Entscheidend sind eine strukturierte Vorbereitung, die Einbindung der Organisation, ein klares Sicherheitskonzept sowie der Aufbau von internem Know-how. So wird aus der Cloud-Migration kein einmaliges Projekt, sondern ein nachhaltiger Veränderungsprozess mit echtem Mehrwert.
FAQs zum Thema Cloud-Migration
Was versteht man unter Cloud-Migration und welche Modelle (z. B. Lift & Shift) gibt es?
Unter Cloud-Migration versteht man die Verlagerung von IT-Systemen in die Cloud. Gängige Modelle sind z. B.:
- Lift & Shift (Rehosting): Schnell, aber ohne Anpassung.
- Replatforming: Teilweise Optimierung.
- Refactoring: Tiefgreifende Anpassung für Cloud-Nutzung.
- Rebuilding: Komplette Neuentwicklung.
- Replacing: Altsystem wird durch Cloud-Lösung ersetzt.
Für welche Unternehmen lohnt sich eine Cloud-Migration besonders – und wann ist der beste Zeitpunkt?
Besonders sinnvoll ist Cloud-Migration für Unternehmen ohne eigene Betriebskapazitäten oder mit wachsendem Bedarf an Skalierbarkeit und Innovation. Der beste Zeitpunkt ist jetzt: Wer später startet, verliert ansonsten Anschluss an den Wettbewerb.
Welche Vorteile bringt eine Cloud-Migration?
Eine Cloud-Migration bringt mehr Flexibilität, geringere Betriebskosten, eine schnellere Markteinführung, verbesserte Skalierbarkeit und Zugriff auf moderne Technologien wie KI oder Big Data.
Welche Cloud-Plattform ist am besten für mein Unternehmen geeignet?
Die großen Anbieter (z. B. AWS oder Azure) sind technisch vergleichbar. Entscheidungsrelevant sind individuelle Anforderungen, vorhandene Verträge und spezielle Services. Bei Datenschutzbedenken bieten sich auch europäische Anbieter wie StackIT, IONOS oder OVH an.
Was sind die größten Fehler bei der Cloud Migration?
Die größten Fehler beim Umzug in die Cloud sind fehlende Planung, unklare Zielbilder, mangelnde Schulung, keine Einbindung der Organisation und das Ignorieren technischer und personeller Voraussetzungen.
Wie viel kostet die Migration in die Cloud?
Die Kosten für Cloud-Migration variieren stark je nach Umfang und Komplexität des Projekts. Wichtig sind eine realistische Planung, PoC-Phasen und laufende Kostenkontrolle durch Monitoring und Optimierung.
Welche Unterstützung bieten Dienstleister während und nach der Cloud-Migration?
Im Rahmen der Cloud-Migration bieten Dienstleister je nach Bedarf und Know-how im Unternehmen Beratung bei Strategie und Architektur, technische Umsetzung, Schulungen, Change Management sowie Betrieb und Optimierung – von der Planung bis zum Abschluss.

Maximilian Schaugg ist seit Juli 2018 bei MaibornWolff in Cloud Projekten tätig. Sein Schwerpunkt liegt besonders in der Konzeption, der Implementierung und dem Betrieb von Cloud- und Containerlösungen in bestehende und neue IT-Infrastrukturen. Ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit ist dabei der Fokus auf die Bedarfe seiner Kunden und ein holistischer Ansatz, um Projekte von Anfang bis Ende erfolgreich durchzuführen. In den letzten Jahren lag sein Fokus dabei besonders auf den Themen Cloud Migration, Cloud Beratung und Cloud Plattform Entwicklung, wo er sein fundiertes Wissen besonders in den kritischen Themen Security, Kosteneffizienz und Governance anwenden und noch weiter vertiefen konnte.