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Dreifach agil beim NSE-Jahrestreffen 2014

Time-to-Market, Flexibilität für Änderungswünsche des Kunden und wertvolle Lieferartefakte, die dem Kundenwunsch entsprechen – diese drei Punkte identifizierten die 65 Teilnehmer beim Jahrestreffen 2014 des Netzwerk Software Engineering als wesentliche Vorteile von agilen Entwicklungsmodellen. Im Mittelpunkt des IT-Entscheider-Treffens Anfang November im Münchner Verkehrsmuseum standen „Drei bewegende Modelle für agile Software-Entwicklung“: Experten aus drei Unternehmen zeigten,…

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Time-to-Market, Flexibilität für Änderungswünsche des Kunden und wertvolle Lieferartefakte, die dem Kundenwunsch entsprechen – diese drei Punkte identifizierten die 65 Teilnehmer beim Jahrestreffen 2014 des Netzwerk Software Engineering als wesentliche Vorteile von agilen Entwicklungsmodellen. Im Mittelpunkt des IT-Entscheider-Treffens Anfang November im Münchner Verkehrsmuseum standen „Drei bewegende Modelle für agile Software-Entwicklung“: Experten aus drei Unternehmen zeigten, wie ihre Organisationen die zentralen Themen Business, Organisation, Softwarebau und Kosten im agilen Alltag meistern. 

„Die Entscheidung für agile Entwicklung führt zu enormen Veränderungen in der Unternehmensorganisation, im Softwarebau und in der Zusammenarbeit zwischen IT, Fachbereich, Einkauf und Dienstleister. Die Transformation braucht die Rückendeckung der Unternehmensführung. Für die konkrete Ausgestaltung findet jedes Unternehmen seinen eigenen agilen Weg“, resümiert Alexander Hofmann, Technischer Geschäftsführer von MaibornWolff. Armin Puch von der TUI Deutschland GmbH zeigte anhand der Entwicklung von der projektgetriebenen zur agilen Produktentwicklung, wie sein Unternehmen Business-Kompetenz in agile Teams trägt. Steffen Detsch und Oliver Kohlmann von Payback fassten ihre Lessons Learned für große verteilte Scrum-Projekte mit Offshoring zusammen. Abschließend zeigte Stefan Metzenauer von der BMW AG, wie sein Team mit agilen Methoden die Time-to-Market verringert: intelligente Anpassung der Rollen an die eigene Projektwelt, frühe Feedbackschleifen und Rollouts in kleinen Testgruppen sind die Zutaten seines Erfolgsrezepts. 

„Agile Vorgehensweisen liefern schneller Ergebnisse, reduzieren Risiken und treffen die Kundenwünsche exakter als das Wasserfall-Vorgehen“, sagt Martin Sturzenhecker von MaibornWolff. „Die Unternehmens-IT löst sich vom Image des Kostentreibers und wird zum Innovationspartner der Fachbereiche. Und die Beteiligten haben mehr Spaß, da jeder in seinem Spezialistentum gefragt und gefordert ist und gleichzeitig das große Ganze im Blick behält.“ 

Dabei sei Agilität nicht per se billiger, sagt Alexander Hofmann. „Konsens unter den Referenten und Teilnehmern des NSE-Jahrestreffens war allerdings, dass agile Verfahren die Software-Entwicklung schneller und besser machen und das Kosten-Nutzenverhältnis günstiger ist als in anderen Entwicklungsverfahren.“ 

Fünf Tipps für erfolgreiche agile Projekte:

  • Formulieren Sie ein Big Picture, ein Zielbild des Endprodukts. Es dient allen Beteiligten als motivierende Vision, die es zu verwirklichen gilt.
  • Reißen Sie die organisatorischen Barrieren zwischen Fachbereichen und IT ein, damit eine echte Zusammenarbeit möglich wird.
  • Finden Sie ihren eigenen agilen Weg. Starten Sie dazu mit einem Prozess wie Scrum oder Kanban und passen Sie ihn im Verlauf durch Anwendung von „Inspect and Adapt“ immer wieder an, bis er für Ihre Organisation passt.
  • Schaffen Sie Vertrauen. Achten und berücksichtigen Sie dafür die Bedürfnisse der nicht-agilen Umwelt, zu der Schnittstellen bestehen, durch Transparenz und Verlässlichkeit (zum Beispiel fester Release-Takt, Liefertreue).
  • Holen Sie sich Unterstützung durch einen unverstellten Blick von außen und lernen Sie aus den Fehlern Anderer, ohne sie selbst zu machen.

Im Netzwerk Software Engineering tauschen sich IT-Verantwortliche offen und jenseits von Unternehmensgrenzen über IT-Trends und Praxis-Themen aus der täglichen Arbeit aus. Es wurde 2012 von MaibornWolff ins Leben gerufen. Alexander Hofmann, technischer Geschäftsführer von MaibornWolff, versteht sich als Vermittler: „Zwei Mal im Jahr finden IT-Experten beim Netzwerk Software Engineering ein informelles Forum, bei dem sie sich fachlich auf hohen Niveau austauschen. Die Aha-Effekte, die wir dort gemeinsam haben, und das Feedback, das wir bekommen, zeigen: Für einen offenen Austausch macht jeder IT-Verantwortliche Platz in seinem Kalender.“